Densu Rookie Cup (1. Rennen)
Am 20.11.2020 sollte es für mich als neues Teammitglied bei WS Racing eSports zu meiner ersten Teilnahme an einer offiziellen Rennserie gehen. Densu SimRacing hat einen Rookie Cup ins Leben gerufen und es soll in 3 Rennen herausgefunden werden, wer der beste Rookie der Densu Community ist. Gefahren wird im 1. Rennen auf dem Okayama International Circuit und alle Fahrer müssen sich mit dem Mazda MX5 Cup und einem festen Setup anfreunden.
Wie vor jedem Rennen stand jetzt erstmal Training auf dem Programm. Schließlich hatte ich nur rudimentäre Streckenkenntnis und ich wollte eine gute Figur beim Rennen machen. Also habe ich mich gleich mal auf dem Trainingsserver eingeloggt und versucht die Strecke besser kennen zu lernen und eine halbwegs vernünftige Zeit einzufahren.
Nicht nur an die Strecke musste ich mich gewöhnen, sondern auch mit dem Mazda MX5 musste ich erstmal lernen zurecht zu kommen. So dauerte es auch keine 2 Runden, bis ich zum ersten Mal Bekanntschaft mit der Mauer gemacht habe.
Es sollte aber nicht der letzte Fehler beim Training sein und so hinterlässt man auch gelegentlich seine Spuren im Kies. Die anderen Fahrer auf der Strecke sind aber auch nicht Fehlerfrei gewesen, aber genau dafür sind die Trainingsserver da.
Aber irgendwann kam dann der Punkt, an dem man den Mazda MX5 fehlerfrei, aber noch nicht schnell um den Kurs, bewegen konnte. So war ich nach anfänglichen 1:51er Zeiten froh, als ich zum ersten Mal die 1:50er Marke unterboten hatte. Die Zeit war zwar noch etwas über 2 Sekunden von der Spitze entfernt, aber ich hatte ja noch etwas Zeit zum üben. So beendete ich mein Training für das 1. Rennen vom Densu Rookie Cup mit einer 1:49:460.
Nach der Session auf dem offiziellen Densu Trainingsserver bin ich aber nochmal zum Trainieren auf die Strecke gegangen. Dabei konnte ich mich um fast 1 Sekunde verbessern und habe eine 1:48:855 geschafft. Zufrieden und motiviert durch das erfolgreiche Training, habe ich mich dann auf den Rennabend gefreut.
So ging es dann am Freitagabend (20.11.2020) um 19:30 Uhr zu meinem 1. Fahrerbriefing für ein Rennen. Ist im Grunde nichts Besonderes, aber es ist wichtig alle Fahrer nochmal auf ein paar Regeln hinzuweisen. Nicht zu aggressiv fahren und fair miteinander umgehen und vor allem Spaß haben.
Nach dem Briefing hatte man dann noch etwa 45 Minuten, bis es mit dem freien Training vor dem Rennen losgehen sollte. Die 30 Minuten haben fast alle Teilnehmer intensiv genutzt, um sich für das anschließende Qualifying gut einzufahren.
Dann hieß es endlich 3 Runden Qualifying zu fahren und eine gute Startposition zu ergattern. Mein Ziel war eine Zeit unter 1:49:000 und damit einen guten Platz im Mittelfeld zu sichern. Es galt also erstmal die Reifen in der ersten Runde richtig warm zu fahren und sich dann 3 Runden darauf zu konzentrieren, die beste Zeit seines Lebens zu fahren.
In der 1. Runde versuche ich immer erstmal eine vorsichtig gefahrene Zeit hinzulegen, um eine gewertete Zeit zu haben. So habe ich erstmal eine 1:49:573 hingelegt, was so in etwa dem Niveau vom Training entsprach und war mit dieser Zeit auf Position 27 im Grid. Also wurde das Risiko etwas erhöht und versucht einige Zehntel rauszuholen. Die 2. Qualirunde war zwar mit 1:49:391 fast zwei Zehntel schneller, als meine erste Runde, aber hat mir im Grid keine Verbesserung eingebracht, da mittlerweile auch die anderen Piloten sich verbessert hatten.
Jetzt hieß es in der letzten Runde nochmal alles aus dem Auto und seinem Können heraus zu holen. So habe ich versucht noch einen kleinen Augenblick später auf die Bremse zu gehen und besser in die Kurven zu fahren, in der Hoffnung dabei nicht wieder Bekanntschaft mit der Botanik zu machen und die Runde schien viel versprechend zu werden.
Schon in der ersten Kurve merkte ich, dass ich diese wesentlich besser angebremst und die Curbs sauber mitgenommen und den Kurvenscheitelpunkt fast optimal getroffen hatte.
Jetzt bloß nicht zu früh freuen, da wir noch 10 Kurven vor uns haben. Auch die Kurven 2 & 3 hatte ich sauber genommen und nun galt es, den Bremspunkt von Kurve 4 (Atwood Curve) perfekt zu treffen und gut aus der Kurve raus zu beschleunigen, was mir auch recht gut gelang. Am Ende der langen Geraden hieß es dann von 180 km/h auf 60 km/h runter zu bremsen und die Hair Pin ohne Abflug zu überstehen und den Apex gut zu treffen. Dann in Kurve 6 (Revolver) richtig einlenken und nicht zu früh aufs Gas gehen, da ansonsten das Heck gerne mal ausbricht oder man zu weit raus in den Staub fährt. Hier ist es enorm wichtig eine gute Linie zu fahren und den Schwung in Kurve 7 (Piper) mitzunehmen, bevor man dann nach einer kurzen Gerade wieder von 140 km/h auf 70 km/h runterbremsen muss. Wer in Kurve 8 (Redman) zu spät bremst und dabei auch noch stark eingelenkt hat, bekommt dann gerne mal eine kostenlose Runde Karussell fahren.
Der Mazda fühlte sich jedoch gut an und ich wusste, dass ich gerade auf einer sehr guten Runde unterwegs bin. Jetzt bloß nicht zu viel wollen und die Runde weg schmeißen und so wäre mir Kurve 11 (Last Corner) fast zum Verhängnis geworden. So bin ich fast etwas übereifrig in die letzte Kurve gefahren und das Auto meinte mich mit übersteuern aus der Bahn werfen zu können. Dadurch wäre ich beim raus beschleunigen auf der Start/Ziel Geraden fast zu weit rausgekommen, aber ich konnte das Auto noch halten und bin eine neue persönliche Bestzeit mit 1:48:589 gefahren. Dies katapultierte mich auf Startplatz 20 mit gerade mal 33 hundertstel Rückstand auf Platz 19 und 54 hundertstel Vorsprung auf Platz 21. Zur Pole Position fehlte mir im Grunde auch nur 1 Sekunde und das zeigte, wie dicht die Stärke des Fahrerfeldes zusammen lag.
Jetzt nochmal kurz durchatmen und dann ab ins Grid. Für den fliegenden Start haben wir uns zwischen den Kurven Piper und Redman aufgestellt und nur noch wenige Sekunden bis das komplette Feld dem Pace Car folgen muss.
Endlich ging es los und die Kolonne machte sich auf den Weg zum 1. Rennen des Densu Rookie Cups. Bei fliegenden Starts kann man schnell Plätze gut machen, aber auch schnell verlieren, wenn man den Punkt verpasst, an dem man Vollgas geben muss. Genau diesen hatte ich anscheinend nicht gut genug getroffen, weil die Autos vor mir sich entfernten und ich links von mir, dass erste Auto wahr nahm, dass an mir vorbei wollte. So ging es dann im Formationsflug auf die erste Kurve zu und ich hoffte gut um die Kurve zu kommen.
Gerade beim Start, wo man oft zu zweit oder dritt durch die Kurve fährt, kann man nicht einfach nach innen ziehen und damit den Hintermann eventuell abdrängen. Wir sollten fair mit einander umgehen und dazu gehört dann auch, dass man den anderen Fahrern, gerade beim Start, auch noch etwas Platz lässt, um Unfälle zu vermeiden. Es kam jedoch, wie befürchtet. Das Auto, welches mich seit der Startfreigabe auf der linken Seite begleitete, hat dann in der Mitte der Kurve etwas zu früh nach rechts eingelenkt und mich dabei berührt. Zum Glück konnte ich das Auto davon überzeugen, auf der Strecke zu bleiben. Für den 2. beteiligten Fahrer sah es hingegen nicht so gut aus. Sein Auto hob etwas ab und rutschte dann ins Kies.
Im Rückspiegel konnte ich noch kurz sehen, dass das Auto dann auf die Strecke zurück gerollt war und damit eine kleine Massenkarambolage versucht hatte.
Jetzt galt es aber sich wieder aufs eigene Rennen zu konzentrieren und seinen Rhythmus zu finden. Bei der Anfahrt auf die Hair Pin hatte ich kurzzeitig ein Auto neben mir, aber ich konnte etwas schneller raus beschleunigen dank Windschatten. Jetzt wollte ich gut reinbremsen und auf der Außenbahn die Kurve nehmen, um den anderen Fahrern etwas Platz zu lassen. Meine Fahrlinie schien zuerst die falsche Wahl gewesen zu sein, weil ich auf der kurzen Anfahrt zu Kurve 6 (Revolver), rechts überholt wurde. Jedoch konnte ich die folgende links Kurve besser nehmen und dadurch meinen Platz zurück erobern. Dann schnellte der Adrenalinspiegel mal kurz nach oben, weil sich direkt hinter der Kurve ein Auto gedreht hat und man nur einen kurzen Augenblick Zeit hat, um die richtige Entscheidung zu treffen und die Kollision zu vermeiden.
Durch so ein Ausweichmanöver verlässt man leider immer seine Fahrlinie und dies führt dann oft dazu, dass man dadurch eventuell überholt wird. Also musste ich zu sehen, wie ich mir die Fahrer hinter mir, vom Leib halten konnte. In der ersten Runde fahre ich leider oft zu vorsichtig, weil ich mit kalten Reifen schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Die anderen Fahrer haben zwar das gleiche Problem, aber kommen anscheinend besser mit den Bedingungen zu recht und so hatte ich auch in der letzten Kurve Peter V. mit 0,3 Sekunden Rückstand an der Stoßstange kleben. Wegen der langen Start-/Zielgeraden hatte ich die Befürchtung, dass ich bis zur ersten Kurve überholt werden würde, aber anscheinend war ich etwas früher wieder auf dem Gas. Nachdem die 1. Runde geschafft ist, fängt das Rennen ja erst so richtig an. Das Feld hat sich dann schon etwas auseinander gezogen und die ersten Duelle bahnen sich an.
Mein Verfolger hat die erste Kurve nicht optimal erwischt und ich habe meinen Vorsprung auf jetzt 0,6 Sek. ausbauen können. Nach der aufregenden 1. Runde hieß es jetzt in den Rennmodus zu schalten und zu versuchen, konstant gute Zeiten hinzulegen. Ich fuhr jetzt voll konzentriert und versuchte jeglichen Fehler zu vermeiden und ein gutes Rennen zu fahren. Die komplette 2. Runde hatte ich ein Verfolgerfeld von 3 Autos im Gepäck und zu Beginn der 3. Runde kamen 2 Autos aus der Box. Mein Hintermann und ich kamen fast zeitgleich mit dem 1. Auto aus der Box in der First Corner an und konnten gut vorbei fahren. Meine anderen beiden Verfolger hatten nicht so viel Glück und mussten sich erstmal hinter dem Überrundeten Fahrzeug einreihen. So wurde ich erstmal zwei Verfolger los und musste mich darauf konzentrieren, die Angriffe von Peter V. abzuwehren und keine Fehler zu machen. Auf der langen Geraden zu Kurve 5 (Hair Pin) konnte Peter V. dank Windschatten jedoch an mir vorbei und ich hakte mich an seiner Stoßstange ein.
Aber wir waren ja erst in der 4. Runde und so konnte ich sein Tempo gut mitgehen und in Schlagdistanz bleiben. Ab und zu musste ich aber auch in den Rückspiegel schauen, weil Maik S. mir immer mehr auf die Pelle rückte. So fuhren wir als Trio über den Kurs und kamen in der 5. Runde bei der Zufahrt auf die Redman an einem qualmenden Auto vorbei. Der Rennkollege hat sich aber sehr gut verhalten und wir konnten ihn nach der Kurve 9 (Hobbs) problemlos überholen.
In der 7. Runde musste ich dann meinen 18. Platz an Maik S. abgeben, der etwas besser aus der Atwood Curve rausgekommen ist und vor der Hair Pin knapp vor mir war. Dadurch konnte er besser in die Kurve hinein bremsen und sich vor mir platzieren.
Bis zur 13. Runde konnte ich die Pace von Peter V. und Maik S. recht gut mitgehen. Unsere Rundenzeiten lagen immer nur +- 0,5 Sek. Auseinander und so konnte der Abstand konstant gehalten werden. In der 13. Runde bin ich dann etwas zu forsch in die First Corner gefahren und dadurch links etwas zu weit über die Curbs gekommen. Dies wäre nicht so dramatisch gewesen, wenn nicht ein anderer Fahrer sich gedreht hätte oder einen Unfall hatte und plötzlich auf meiner Fahrlinie stand. Durch die falsche Einfahrt in die Kurve, war ich ja schon mit den linken Rädern im Staub und um eine Kollision mit dem havarierten Auto zu vermeiden, musste ich jetzt mit dem Wagen komplett auf dem Staub fahren und hoffen, dass ich nicht abfliege.
Zum Glück kam ich an dem stehenden Wagen vorbei. Die beiden Autos vor mir, haben aber leider ihren Vorsprung dadurch auf 4 Sekunden ausbauen können. Das Rennen ging auch nur noch 5 Minuten und ich war etwas enttäuscht darüber, den Anschluss an die beiden vorderen Autos verloren zu haben. Zu Beginn der 15. Runde kam jedoch wieder ein Auto aus der Box gefahren, dass eine Position vor mir war. Ich musste mich zwar hinter Erkan A. nach der ersten Kurve einreihen, aber direkt nach der Williams stand ein Auto am linken Streckenrand, wodurch ich den 18. Platz wieder ergattern konnte. Es waren jetzt noch etwas über 3 1/2 Minuten zu fahren, was mir vielleicht noch 2 Runden Zeit geben würde, um an Erkan A. vorbei zu kommen.
Umso mehr sich das Rennen dem Ende zuneigt, umso häufiger lässt die Konzentration gerne mal nach. So hat Erkan A. die letzte Kurve etwas zu ungestüm genommen und einen Ausflug auf den Kies gemacht. Er konnte das Auto jedoch hervorragend abfangen und ich konnte von seinem Ausritt leider nicht profitieren.
Nach vorne schien aber noch was zu gehen, schließlich war das Rennen noch nicht vorbei und ich habe auch schon Autos in der letzten Runde abfliegen gesehen. Also hört man mal auf Jeff und bleibt fokussiert. Beim überqueren der Ziellinie habe ich dann noch, durch einen Fahrer in der Box, einen Platz gut gemacht und war jetzt 17. Es waren jetzt noch 2 Minuten auf der Uhr und ich versuchte nochmal alles an Fahrerkönnen aus mir rauszuholen. Es reichte jedoch nicht, um noch ein Auto zu überholen, aber kurz vor Ende der letzten Runde wurde ich noch auf Platz 16 katapultiert, da ein anderer Fahrer von der Strecke gekommen war.
Somit beendete ich das 1. Rennen des Abends mit einem soliden Platz im Mittelfeld und war gespannt auf das 2. 15 Minuten Rennen mit umgekehrter Startreihenfolge für das ganze Feld.
Bevor es in das 2. Rennen gehen sollte, gab es noch ein kurzes 5 minütiges Warm-Up. Nicht alle Fahrer sind nochmal auf die Strecke gefahren, da viele sich in dem 30 minütigem Rennen vorher schon genug eingefahren hatten. So hatte ich eine kurze Verschnaufpause ehe es zurück ins Grid gehen sollte. Bei Reverse Grid Rennen startet der Sieger vom 1. Rennen von der letzten Position und die Pole Position, wird mit dem letztplatzierten vom 1. Rennen besetzt. Die langsameren Fahrer haben so die Möglichkeit, doch noch eine gute Platzierung zu erreichen und evtl. ein paar Punkte mitzunehmen. Die schnellen Fahrer müssen sich jedoch erstmal durchs Feld kämpfen und dies versprach interessant zu werden.
Im 1. Rennen bin ich von Platz 20 gestartet und als 16. ins Ziel gekommen und so stand ich wieder im Mittelfeld. Diesmal startete ich jedoch von Platz 23 und wollte mich, wie im 1. Rennen, auch wieder im Mittelfeld am Ende platzieren. Das Pace Car rollte endlich los und jeder versuchte keine zu große Lücke zum Vordermann entstehen zu lassen und den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, so richtig aufs Gas treten zu müssen.
Der fliegende Start war mir so einigermaßen geglückt, aber kurz nach passieren der Start-/Ziellinie, sah man schon vorne wieder Staub und Autoteile umher fliegen. So konnte ich schon mal wieder 2 Plätze gut machen und war nun auf P20. In der First Corner konnte jedoch mein Dauerrivale Erkan A. auf der Innenbahn an mir vorbei ziehen.
Jeder versuchte nun, seine Linie und Rhythmus zu finden und die Startphase unbeschadet zu überstehen. Vor mir konnte ich mit ansehen, wie einige Fahrer hart um ihrer Positionen kämpften. Leider hatte ich nicht durch einen Positionskampf, sondern durch einen Fahrfehler in der Atwood Curve ein anderes Auto gerammt und bin in die Mauer geprallt.
So musste ich leider erstmal das komplette Feld an mir vorbei lassen, bevor ich wieder zurück auf die Strecke fahren konnte. Mein 1. Crash war schon ein Fahrfehler und einmal ist ja bekanntlich kein Mal. Vermutlich habe ich gedacht, dass wirklich schon alle vorbei gefahren wären und deshalb habe ich auch nicht auf meinen Zeitenmonitor geschaut, der mir die Abstände zu den Fahrern vor und hinter mir anzeigt. Es kam also, wie es kommen musste und ich fuhr Jochen K. vom Gras direkt in die Fahrlinie.
Immerhin haben wir uns Corona konform an den Vorderreifen abgeklatscht und der Schaden am Auto sah jetzt auch symmetrisch aus. Durch die Kollision habe ich mich einmal um 180° gedreht und bin entgegen der Fahrtrichtung zum stehen gekommen. Jetzt war ich definitiv letzter und hoffte, dass der Mazda nur optisch Schäden erlitten hatte und der Wagen sich noch sauber fahren lässt.
Wir waren ja erst in Runde 1 von ca. 10 und davon darf man sich nicht demotivieren lassen. Jetzt war Kampfgeist gefragt und ich konnte nur noch gewinnen. Denn eine Position konnte ich nicht mehr verlieren und das Fahrwerk schien noch in Ordnung zu sein.
Kaum war ich an der Box vorbei gefahren, hatte ich auch schon wieder 3 Plätze gewonnen. Die Hoffnung mich noch etwas weiter vorne im Klassement platzieren zu können, waren also noch nicht ganz geplatzt. Es ist auf jeden Fall für mich sehr motivierend, wenn ich nach so Patzern wieder ein paar Runden sauber gefahren bin und man auf der Start-/Zielgeraden am Ende das erste Auto wieder im Sichtfeld hat. Zusätzlich hatte ich jede Runde immer wieder eine Position gewonnen durch Fahrer, die an der Box standen. So bin ich mittlerweile von P36 auf P30 vorgerückt.
Ich bin mittlerweile in der 6. Runde angekommen und konnte den Rückstand zum Vordermann Holger S. bis auf 1 Sekunde reduzieren. Gefühlt steht fast immer ein Fahrer in der Box und dadurch zeigte mir mein Dashboard jetzt schon P26 an und es waren noch 3 oder 4 Runden bis ins Ziel. Die Konkurrenz hinter mir hatte sich aber ebenfalls als Ziel gesetzt, noch ein paar Positionen gut machen zu wollen. So hatte ich mit David D., Luis V. und Lars J. ein sehr starkes Trio im Nacken sitzen, dass nur darauf lauerte, eine Lücke zu finden und diese ausnutzen zu können.
In der 7. Runde hat David D. sich besser in die First Corner gebremst und ist innen an mir vorbei gezogen. Jetzt musste ich die Kampflinie einnehmen, damit die anderen beiden Kontrahenten nicht auch noch durch schlüpfen konnten.
Es wurde schnell zu einem Fünfkampf und in der Atwood Curve waren wir alle sehr dicht beisammen.
Leider habe ich die Kurve etwas zu weit genommen bzw. mich zu weit raustragen lassen. Dies nutzten die beiden Fahrer Luis V. und Lars J. gnadenlos aus und zogen an mir vorbei.
Die letzten Runden waren dann nicht mehr so ereignisreich und ich beendete das 2. Rennen auf P25. Es war ein sehr gutes und lehrreiches Rennen. In 2 Wochen geht es dann weiter auf dem Oulton Park nach England. Mal sehen, wie das 2. Rennen verlaufen wird.
Datum: 20.11.2020
Format: Sprint
Liga/Event: Densu Rookie Cup
Fahrer: Frank Herwig
Rennbericht: Mein 1. Rennen im Rookie Cup
Bilder + Text: Frank Herwig