Reifenbalance

Die Reifen werden immer wieder unterschätzt, sie spielen aber gerade im Rennen oft entscheidende Rolle bei der Platzierung.
Raceroom legt zwar nur den mindest Wert auf die Reifen (für eine Simulation), was aber die Bedeutung auf keinen Fall mindert. Unterscheiden muss man dabei noch zwischen dem Qualy und Rennsetup, da logischer Weise ein Unterschied zwischen 2 und 10 Runden besteht.

Entscheidende Faktoren für den Reifenverschleiß sind die Fahrwerkseinstellungen sowie das Differential. Temperaturtechnisch gesehen nimmt der Radsturz den meisten Einfluß auf die Temperaturentwicklung bei einem Reifen. Bei negativem Radsturz wird die Reifeninnenseite durch die Schrägstellung stärker erhitzt als die mittlere und äußere Lauffläche. Steigt der negative Radsturz an wird die Innenseite entsprechend stärker erhitzt. Bei überhitzung der Reifen steigt der Verschleiß stark an und man verliert an Bodenhaftung. Stellt euch einen warmen Radiergummi auf einer Tischplatte vor. Um so wärmer der Radiergummi wird um so größer werden die Stücke die der gleichen Reibbewegung ablösen, würde man den Radiergummi sehr stark erhitzen würde er nur noch schmieren. Das gleiche kann man beobachten wenn man den Radiergummi gerade oder schräg über die Tischplatte bewegt. 

Die optimale Betriebstemperatur der Reifen liegt zwischen 85 und 105 Grad. Im Normalfall ist die Temperatur auf der angetriebenen Achse höher. Um eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf dem Reifen zu erreichen kann man mit dem Luftdruck die Werte anpassen. Eine optimale Temperaturverteilung liegt bei einem Temperaturunterschied von max. 10 Grad von der Innen- zur Aussenseite. Hierbei sollte die Mittlere Lauffläche im Idealfall genau den mittleren Gradwert haben. Ideal wäre also: Aussen 85° Mitte 90° Innen 95° Schwankungen im Mittelwert kann man mit dem Luftdruck stabilisiern. Ist die Temperatur im Mittelwert zu niedrig wird der Luftdruck erhöht, ist er zu hoch – gesenkt. 

Die gesamte Temperatur am Reifen selbst wird von der Einstellung der Federn, Dämpfer und Differential beeinflusst. Bei schlechter Einstellung dieser Werte kommt es zum blocken bzw. rutschen der Reifen, was zwangsläufig die Temperatur erhöht. 

Wenn man allg. Probleme mit der Temperatur hat, sollte man ersteinmal einen niedrigern Wert beim Radsturz probieren. Oft reicht hier eine Anpassung um 0,1 Grad. Sollte dies nicht reichen überprüft die Radspur, eure Differentialeinstellung und evtl. Bremsdruck – Bremsbalance. Reifen sollten zu keinem Zeitpunkt durchdrehen oder blockieren. Weitere Faktoren wären die Federungs- und Dämpfungseinstellung, Anpassung der Stabilisatoren (Verschiebung der Achsseitigen Bodenhaftung) könnten auch eine Möglichkeit sein.

Setup Referenz

Sturzeinstellung Indikator / Verhalten

Die Reifentemperatur der Innenseite ist genauso groß wie die Temperatur Aussen. Die Reifentemperatur der Innenseite ist 10° größer als die Temperatur Aussen.

Änderungen

Erhöhe den negativen Sturz (mehr ins Minus) Verringere den negativen Sturz (mehr ins Plus)

Reifendruckeinstellung Indikator / Verhalten

Temperatur mitte Reifen ist kälter als innen und aussen. Temperatur mitte Reifen ist wärmer als innen und aussen.

Änderungen

Erhöhe den Reifendruck Verringere den Reifendruck

Erläuterungen

Ein optimaler Sturz macht die Räder haltbar. Ein übertrieben großer Sturz vorn ermöglicht zwar höhere Kurvengeschwindigkeiten, wirkt sich allerding negativ auf die Haltbarkeit der Räder aus. Ein geringerer Sturz bei Regen bringt mehr Auflage für den Reifen auf der Fahrbahn und kann somit mehr Gripp aufbauen, jedoch wirkt sich das negativ auf die Kurvengeschwindigkeit aus.

Bei steigenden Reifentemperaturen steigt auch der Reifenluftdruck in einem Reifen, deswegen können durch genauere Anpassungen im Rennsetup das ein oder andere % beim Verschleiß verhindert werden. Die optimale Reifentemperatur ist auch von der gefahrenen Klasse und Strecke abgängig.

Setup Wirkung

Der Reifen ist das einzigste Verbindungsstück zur Straße und hat dem entsprechend einer der wichtigsten Aufgaben. Immer für die richtige Haftung zu sorgen und vor allem über die ganze Distanz zu halten. GTR/Race bietet bis auf Regen- und Trockenreifen keine Abstufung der Reifenmischung, deswegen sei nur kurz erwähnt das unterschiedliche Reifenmischungen einen unterschiedlichen Sturz benötigen können. Das sieht man relativ schnell an der Reifentemperatur und dem Verschleiß.

Um nicht noch einmal alles zu wiederholen, nehmen wird nur die Fakten auf: 

Den größten Einfluß nimmt der Sturz, die Vorspur und der Reifendruck auf die Reifen, danach kommen die weiteren Fahrwerkkomponenten. Wie stark diese den Reifen beanspruchen liegt in erster Linie am Fahrstil und an den Einstellungen selbst. Man kann nicht wirklich % oder eine Abstufung festlegen wie groß dieser Einfluß ist. 

Deswegen die grundlegenden Werte und Möglichkeiten als kurze übersicht:

– Ideale Verteilung Temperatur Mitte ist 5° < als Innen und 5° > als Aussen
– Ideale Reifentemperaturen liegen zwischen 85 und 105 Grad
– überhöhte Temperaturen führen zu stärkerem Verschleiß.
– Zu niedrige Temperaturen führen zu weniger Haftung.
– Zu niedriger Reifendruck, erhöhter Verschleiß Innen und Außen
– Zu hoher Reifendruck, erhöhter Verschleiß Reifenmitte
– Kühlere Reifen sind besser als überhitzende

Die Verteilung der Temperaturen kann man mit dem Reifenluftdruck regeln. Zu hohe Temperaturen werden mit dem Sturz angepaßt, ein zu hoher Verschleiß liegt oft an der Vorpsur.