Langsame/Schnelle Dämpfer

Grundlegende Einstellung langsame / schnelle Stoßdämpfer Indikator / Verhalten

Wagen untersteuert beim Kurvenein- und ausgang Wagen übersteuert beim Kurvenein- und ausgang

Änderungen

Hinten härter oder vorne weicher Wagen übersteuert beim Kurvenein- und ausgang

Langsame Stoßdämpfer Indikator / Verhalten

Schneller Lastwechsel sorgt für Verlust der Bodenhaftung Lastwechsel zu langsam / Wagen zu nervös in Kurven.

Änderungen

stelle die langsamen Dämpfer vorne und hinten etwas härter stelle die langsamen Dämpfer vorne und hinten etwas weicher

Schnelle Stoßdämpfer Indikator / Verhalten

Holprige Strecke / Haftungsverlust beim überfahren von Bodenwellen und Curbs. Wagen springt über Bodenwellen inkl Verlust von Bodenhaftung

Änderungen

stelle die schnellen Dämpfer vorne und hinten etwas weicher stelle die schnellen Dämpfer vorne und hinten etwas härter

Erläuterungen

Schaukelt sich das Auto beim durchfahren von Schikanen so auf das es an Bodenhaftung verliert, müssen die langsamen Dämpfer etwas härter gestellt werden, damit sie nicht so schnell ein federn sondern länger draußen bleiben um für mehr Bodenhaftung zu sorgen. Ist der Lastwechsel in Schikanen allerdings zu langsam sollten die Dämpfer weicher gemacht werden, damit die Karosserie seine Last schnell auf die andere Seite übertragen kann.

Wippt der Wagen sich beim überfahren mehrerer Bodenwellen hintereinander so auf dass er teilweise die Bodenhaftung komplett verliert, müssen die Dämpfer etwas weicher (langsamer) eingestellt werden, damit sie weicher über die Wellenfolge gleiten können. Springt der Wagen jedoch über Hügelkuppen und beim überfahren von Curbs, müssen die Dämpfer im Moment des Abhebens des Fahrzeugs schneller auf die Fahrbahn raus stoßen um nicht die Bodenhaftung der Reifen komplett zu verlieren. Die Dämpfer sind somit härter einzustellen. Untersteuert das Auto beim überfahren mehrerer Bodenwellen muss der hinterer Dämpfer schneller auf die Straße ausfahren können um den untersteuern entgegen zu wirken. Beim übersteuern genau umgedreht.

Setup Wirkung

Würde man ein Auto ohne Dämpfer ausstatten so würde das Auto immer wieder wippen und schlingern. Die Dämpfer sorgen also dafür, das die Federn nur auf und abwärts wirken und geben vor wie stark die Federung arbeiten darf bzw. erzeugt den Gegendruck zur Federbewegung. Daraus ergeben sich die unterschiedlichen Funktionsweisen der einzelnen Dämpfer.

Der Stoßdämpfer wirkt wenn das Rad in den Radkasten gedrückt wird.
Der Rückstoßdämpfer wirkt wenn das Rad aus dem Radkasten raus geht.

Oder bildlich ausgedrückt ist auf einer Geraden und Bodenwelle der Stößdämpfer aktiv, bei einer Geraden und Senkung der Rückstoßdämpfer.
Hohe Werte sorgen also für eine entsprechende hohe Gegenwirkungskraft zu den Federn. Je nachdem ob mein Auto nun in einer Senke oder Bodenwelle den Kontakt zur Straße verliert muss ich hier den Wert einstellen. Zu beachten ist das bei zu hohen Werten die Federung in ihrem Wirkungsgrad eingeschränkt ist.

Schnell – Langsam Wirkung

Stellt man sich vor, das man auf Skiern mit durchgestreckten Beinen eine Skipiste hinunter fährt, so würde man am ersten Buckel schon den Bodenkontakt und damit die Kontrolle verlieren. Abfahrtsläufer versuchen daher, jeden Buckel, jeden Schlag mit der Beugung in den Beinen auszugleichen dadurch wird die Bodenhaftung erhalten. 

Das gleiche Prinzip wirkt bei Fahrzeugen: überrollt ein Fahrzeug ein Hindernis, wird es vertikal beschleunigt. Der Fahrer merkt das, wie ein Fahrzeug sich staucht und an Geschwindigkeit verliert. Dadurch wird die Bodenhaftung der Reifen geringer oder die Reifen verlieren sogar ganz den Bodenkontakt, dadurch geht die Kontrolle verloren. 

Die Dämpfung übernimmt diese Funktion, sie reguliert die Federgeschwindigkeit. Als Dämpfungsflüssigkeit wird öl eingesetzt (es gibt auch Gasdämpfungssysteme), während des Federvorgangs wird es durch kleine Ventile gepresst. öl lässt sich nicht komprimieren. Je nach Größe der Durchlassöffnung braucht das öl kürzer oder länger, bis es das Ventil passiert hat. Dementsprechend federt ein Dämpfer schneller oder langsamer ein und aus. Die Dämpfung ist dabei sowohl in Einfeder wie Ausfederrichtung aktiv. 

Das kann man sich bildlich vorstellen, wenn man an die Fahrt über einen Bordstein denkt. Macht man das langsam wirken nur die langsamen Dämpfung, fährt man allerdings schnell gegen einen Bordstein kann man sich vorstellen wie das Rad stärker gedrückt wird und hier kommt der schnelle Dämpfung dann zum Einsatz.
Um Missverständnisse zu vermeiden, die Dämpfer regulieren nicht wie weit das Rad nach hinten gedrückt wird, sie halten das Rad nur stabiler, je nachdem wie sie angesprochen werden (langsam oder schnell). Härtere Einstellungen sorgen für eine stabilere Radführung.

Wählt man harte Federn sollten die Dämpfer weich eingestellt werden, das gilt auch für den umgedrehten Fall. Bei steigendem Gewicht/Leistung relativiert sich das Verhältniss und liegt am Fahrer ob er diese Regeln einhält. Eine Mischung weiche Federn = weiche Dämpfer ist auch denkbar, wenn das Gewicht/Leistung steigt.

harte Federn = weiche Dämpfer
mittlere Federn = mittlere Dämpfer
weiche Federn = harte Dämpfer

Zusatzinformationen

Da es hier immer wieder mal die ein oder andere Frage gibt, wie funktioniert das denn nun, versuch ich es mal eher Bildlich an einem Fallbeispiel zu verdeutlichen. Ihr seit in einer Kurve, durch die G-Kräfte drückt es das Auto einmal nach außen und zum Boden hin (Seitenneigung). Im Grunde ist die Beanspruchung hier dann an den langsamen Dämpfungsbereich gerichtet. Kommt nun in dieser Situation ein hoher Curb, Bodenunebenheit ensteht schlagartig eine höhere Kraft. Diese Kraft wirkt dann auf den schnellen Dämpfungsbereich.

Technisch gesehen stellt man sich einen Zylinder vor der mit Öl gefüllt ist, in diesem Zylinder befindet sich ein Hohlraum (bei Gas Ausgleichsbehälter) mit einer Öffnungen. Wird das Auto langsam gedrückt (oder auch gezogen) füllt sich die Hohlraum mit dem Öl (Öl kann nicht komprimiert werden, also kann der Dämpfer nur arbeiten indem er das Öl durch diese Öffnung drückt) kommt nun ein hoher Curb ect. wird der Dämpfer schlagartig tiefer gedrückt, müsste nun mehr Öl durch die eine Öffnung fließen, damit der schnelle Stoß kontrolliert aufgefangen werden kann. Durch den schnellen Stoß (wer es genauer wissen will, informiert euch wie so eine Dämpfer aufgebaut ist) wird die Öffnung vergrößert und mehr Öl kann in den Hohlraum fließen. Mit der Einstellung entscheidet man im Ende wieviel Öl in einer bestimmten Zeit aus oder in den Dämpfer kann. Im Ende vergrößert man damit die Wirkung/Reaktion eines Dämpfers. Gäbe es nur eine langsame oder schnelle Dämpfungslösung würde das Auto z.B. durch schlagen, da das Öl nicht aus dem Dämpfer kann. Der ein oder andere Kennt den Knall sicher, wenn die Dämpfer beim Auto im Eimer sind und man über z.b. einen Stein fährt. Das Öl kann nicht mehr arbeiten, der Dämpfer ist nun nur noch hart, somit wird der Stoß direkt an das Fahrzeug weiter geleitet.

Es kann auch sein das auf einem Kurs die schnellen Dämpfer garnicht angesprochen werden. In diesem Fall wählt man mittlere Werte für die Einstellung, falls durch ein Ausritt diese doch benötigt würden.