Getriebe

Falls es unter den Lesern Automatikfahrer gibt… Ihr verliert wertvolle Zeit durch die Wahl der automatischen Schaltung. Daher ist es ohne Abstriche zu empfehlen das ihr wahlweise per DSG (Shifter) oder der guten alten H Schaltung manuell schaltet. Gerade bei der DSG Schaltung braucht ihr nichts anderes tun als diese Hebel zu bedienen und gewinnt dadurch wertvolle Zeit. Nach etwas übung werdet ihr schnell die Vorteile kennenlernen. 

Die Wahl der Getriebeübersetzung ist von der Strecke selbst abhängig. Für den 6. Gang zählt als Referenz die längste Gerade auf der Strecke. Folgende Punkte müssten für den 6. Gang berücksichtigt werden:

Die öltemperatur darf 100 Grad nicht übersteigen. Mit steigender Drehzahl steigt die Temperatur (und um so länger man in diesem Bereich fährt), daher auch die Kühleröffnung nicht zu klein einstellen.

Der Drehzahlbegrenzer sollte nicht angesprochen werden. Selbst wenn der Motor 100% Drehzahl erreicht, hat er seinen max. Wirkungsgrad bereits bei 95% (rote Drehzahlbereich) erreicht. Danach findet keine Beschleunigung mehr statt, eher Leistungsverlust. Was bei hohen Geschwindigkeiten und dem entsprechenden Luftwiderstand zu Geschwindigkeitsverlust führt.

Man sollte eine zusätzliche Reserve der Drehzahlen für Windschattenfahrten einberechnen. Durch Windschattenfahren und den damit geringeren Luftwiderstand erreicht ihr schneller die Endgeschwindigkeit (Sogwirkung). Fahrt ihr dann aus dem Windschatten raus und habt keine Drehzahlreserve, wird jeder überholversuch scheidern.

Alle Gänge sollten mit leeren Tanks eingestellt werden, da hier die Drehzahlgrenze (Geringeres Gewicht) schneller erreicht wird. 

Es kann durchaus sein das im Qualy und Rennsetup Unterschiede entstehen, daher ist eine Testfahrt und der Zeitenvergleich sinnvoll.

Weiter Abstimmungsmöglichkeiten für Gang 1-5

Man kann sein Getriebe unterschiedlich abstimmen, selbst auf der gleichen Strecke mit dem gleichen Auto. Das liegt an der Strecke selbst und wie ihr euch am wohlsten fühlt.
Nimmt man Valencia (long) als Referenz habe ich die Möglichkeit den 1.- 3. Gang lang ein zu stellen. der 4. und 5. Gang werden gleichmäßig verteilt.
Der Vorteil liegt hier, das in den kurzen Beschleunigungsabschnitten wenig Schaltvorgänge stattfinden. Der Nachteil besteht darin, das man z.B. bei Fahrfehlern in den untertourigen Bereich der Drehzahlen kommt, der zu Leistungsverlust führt. 
Es bietet sich aber auch einen langen 1. Gang (für die Spitzkehre) und dann gleichmäßig gestaffelte 2.- 5. Gang ein zu stellen. Der Nachteil ist das man mehr Schaltvorgänge hat, dafür aber weniger Gefahr läuft durch untertouriges Fahren Leistung zu verlieren.
Die Wahl der Gänge ist also nicht immer für jeden Fahrer gleich. Man sollte sich den 6. Gang einstellen und dann unterschiedliche Konzepte probieren, um die optimale Leistung für sich zu erreichen.

Speziell zur Einstellung des 1. Ganges. Viele Strecken verfügen über keine Spitzkehre oder Kurven die langsamer als 50-60 km/h sind. Man sollte hier im Rennbetrieb den 1. Gang dann nicht benutzen. Der Vorteil liegt darin das man einen (zwei) Schaltvorgang weniger durchführen muss, das Auto ruhiger ist. Wer sich schonmal aus versehen in den 1. Gang verschalten hat, weis welche Wirkung das auf das Auto haben kann.

Feinabstimmung der Gänge allgemein:

Um die Gänge richtig ein zu stellen sollte man folgende Punkte berücksichtigen:
Aus jeder Kurve sollte man raus beschleunigen ohne das man schalten muss. Der Schaltvorgang sollte im Idealfall erst erfolgen wenn das Lenkrad wieder gerade steht.
Die Gänge sollten gleichmäßig verteilt sein d.h. die grafische Schaltkurve wird je steigendem Gang immer kürzer. (Bild) Das ermöglicht das nach dem Schalten immer der optimale Leistungsgrad zur Verfügung steht. Auf lange hohe Gangübersetzungen (Ausnahme Ovalstrecken oder sehr lange Geraden – Inianapolis) sollte man verzichten.
Der 1.- 3. Gang können lang übersetzt werden, wenn es die Strecke zulässt oder bestimmte Streckenbereiche ein nochmaliges Hochschalten erfordern würden, obwohl man den max. Beschleunigungspunkt gleich erreicht hat.

Setup Referenz

Indikator / Verhalten

Der Motor erreicht im 6. Gang die Drehzahlgrenze VOR Ende der längsten Geraden.Der Motor erreicht NICHT die Drehzahlgrenze AMEnde der längsten Geraden.

Änderungen

Verlängere den 6. Gang und verteile den 2-5. Mit gleichen Abständen zwischen dem 1. und 6. GangVerlängere den 6. Gang und verteile den 2-5. Mit gleichen Abständen zwischen dem 1. und 6. Gang

Setup Wirkung

Der Einfluß der Gänge auf das Differential ergibt sich aus der Streckenkenntnis und wie ein Differential funktioniert.

Es kann sein das das Differential bereits richtig eingestellt ist und man nun fest stellt das eine andere Einstellung der Gänge für eine Strecke vorteilhaft ist. Somit kann es passieren das eine längere Gangwahl dazu führt das man nicht mehr den benötigten Power beim rausbeschleunigen hat oder bei verkürzen von Gängen, zuviel Power hat.
Daraus ergibt sich dann wieder eine neue Einstellung des Differentials und auch evtl. der Bremsebalance.

Es ist also wichtig zu verstehen das das Umstellen der Gänge Einfluß auf das Differential hat. Ein Beispiel wäre das man niedrige Gänge verkürzt, weil es eher zur Strecke (Kurven) passt, nun würde bei dem Runterschalten aber es eher zum blockieren der Räder kommen und somit ein instabiles Fahrzeug. Bevor man nun am Fahrwerk arbeitet (was völlig falsch wäre), stellt man sein Differential auf die neue Gangabstimmung ein.

Zusatzinformationen

Zu den Gängen und der Getriebeabstimmung ist eigentlich soweit alles gesagt. Man sollte die genannten Punkte aus dem Setup 1×1 bei der Einstellung immer berücksichtigen. Gerade Fahrtechnisch sollte man Schaltvorgänge in Kurven verhindern. Es gibt nur wenige Kurven wo es schwer ist das Getriebe sinnvoll ab zu stimmen, so das man nicht schalten muß.
Eine Ausnahme bei der ganzen Sache sind die Dieselfahrzeuge. Dadurch das sie weniger Drehzahl haben, können die Gänge auch enstprechend schwerer auf die Kurven abgestimmt werden. Man sollte dennoch schauen das man eine Abstimmung mit den wenigsten Schaltvorgängen findet. Der Diesel bietet bei der Wahl des 6. Ganges noch eine Besonderheit. Er kann durchaus eine längere Übersetzung als der 4. und 5. Gang haben. Da ein Dieselfahrzeug einen höheren Drehmoment hat, was sich bis in den 6. Gang fortsetzt, ist es möglich eine längere Übersetzung des 6. Ganges zu wählen. Im Gegensatz zum Benziner kann auf Geraden sogar ein zehntel gut gemacht werden. Einfach auf den entsprechenden Strecken testen.